Ein Klassiker für Kinder in neuer Besetzung

Enid Blyton begann vor fast 80 Jahren damit, spannende Jugendliteratur zu verfassen und ist mit rund 700 Werken und über 600 Millionen verkauften Büchern bis heute eine der bedeutendsten Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Zu ihren bekanntesten Reihen gehören Hanni und Nanni, die „Geheimnis um. ..“- und „Rätsel um …“-Bücher und natürlich: die fünf Freunde. Diese dürfen nun bereits ihr fünftes großes Leinwandabenteuer in modernem Gewand erleben, diesmal aber mit völlig neuer Besetzung. Aufgrund einer Autopanne landen die fünf Freunde mit ihrer Tante Fanny in einer Kleinstadt, in der gerade ein Dinosaurierknochen ausgestellt wird. Da taucht Marty auf. Der stotternde junge Mann berichtet, dass ihm der Knochen, den sein Vater einst fand, gestohlen worden sei. Niemand außer den fünf Freunden glaubt ihm. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass der Knochendieb, der fiese Kurt Weiler, Marty fortan in Ruhe lässt. Dann geht es auf eine große Wandertour, um mit Hilfe einer Schatzkarte von Martys Vater nach dem geheimnisvollen Tal der Dinosaurier zu suchen. Doch in der Wandergruppe verbirgt sich ein diebischer Rivale … ob die fünf Freunde ihn rechtzeitig überführen können?

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„Fünf Freunde und das Tal der Dinosaurier“ schließt stilistisch an die vier vorangegangenen Filme an, die ebenfalls von Mike Marzuk anhand der Vorlage von Enid Blyton erdacht wurden.

Die Kids und ihre Ermittlungsmethoden stammen optisch und sprachlich aus der Gegenwart und bieten Kindern im Grundschulalter ideale Identifikationsmöglichkeiten. Ebenfalls typisch für Marzuks Version der fünf Freunde ist der allgegenwärtige Humor. Da fällt Dick beim ersten Auftritt der fünf Freunde direkt auf die Nase. Der Wandergruppenleiter „Becky“ stellt sich als wunderbar überdrehte Persiflage auf einen Motivationstrainer vor. Und zwei oder drei Mal lässt auch jemand bei (un)passender Gelegenheit einfach mal einen herzlichen Furz. Für erwachsene Nostalgiker ist all das ein wenig befremdlich, aber der jungen Zielgruppe gefällt’s.

Ganz neu sind (bis auf Bobby als Timmy der Hund) die Darsteller der fünf Freunde: Marinus Hohmann (Julian), Allegra Tinnefeld (George), Ron Anthony Renzenbrink (Dick) und Amelie Lammers (Anne). Altersmäßig entsprechen die jungen Schauspieler dem Cast vom ersten Fünf-Freunde-Film von 2012. Optisch passen die vier Kinder gut zu ihren Rollen (nur Georges glatte Haare irritieren ein wenig). Mimik und Gestik wirken dagegen manchmal noch ein wenig angestrengt.

Was die optische und akustische Inszenierung angeht, versucht der Film keine neuen Maßstäbe zu setzen und orientiert sich an den Sehgewohnheiten des deutschen Kinderfernsehens.

Insgesamt ist „Fünf Freunde und das Tal der Dinosaurier“ eine zeitgemäße Neuinterpretation eines Klassikers, die Kindern angemessene Unterhaltung bietet. Erwachsenem Publikum könnten der Handlungsverlauf und der Humor ein wenig zu vordergründig erscheinen.

Tobias Schudok

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Mike Marzuk
Fünf Freunde und das Tal der Dinosaurier
Samfilm/ Constantin Film
ca. 100 Minuten
Im Verleih von Constantin Film
Kinostart war der 15. März

Fotos und Trailer: © Universal Pictures