Ein ganz normales, sehr mutiges Mädchen
Pakistan gilt vielen als eine Brutstätte des radikal-islamischen Terrorismus mit einer schwachen, korrupten Regierung. Bei näherem Hinsehen stellt sich heraus, dass wir eigentlich kaum etwas über dieses Land wissen. Dem ein oder anderen fällt die frühere pakistanische Premierministerin Benazir Bhutto ein; getötet am 27. Dezember 2007 bei einer Kundgebung. Islamabad, die Hauptstadt des Landes und Ort ständiger Anschläge und Unruhen, sowie die Tötung des al-Qaida Gründers und Anführers Osama bin Laden durch eine US-amerikanische Antiterroreinheit auf pakistanischem Grund sind vielen von uns in Erinnerung.
Gerade unter solch widrigen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen entwickeln sich manchmal Persönlichkeiten, die wie Leuchttürme aus der Gesellschaft ragen. Malala Yousafzai, das Mädchen aus dem pakistanischen Swat-Tal, gehört ganz sicher dazu. Schon mit zehn Jahren begann sie ihren Einsatz für die Bildung von Mädchen, hielt Vorträge und gab Interviews. Mit elf Jahren berichtete Sie unter dem Pseudonym „Gul Makai“ über ihr Leben unter dem Regime der Taliban. Durch ihren Einsatz in der Öffentlichkeit und die zahlreichen Auszeichnungen, die sie für ihr Engagement erhielt, geriet sie auf die Todesliste der Terroristen. Am 9. Oktober 2012 schossen sie der damals 15-Jährigen in den Kopf, als sie auf dem Weg von der Schule nach Hause war. Sie überlebte schwer verletzt und setzte schon kurze Zeit später ihren Kampf für Bildung fort. Für Ihren Mut und ihren Einsatz erhielt sie 2014 den Friedensnobelpreis. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Birmingham.
Über den Autor
Patricia McCormick arbeitete zunächst als freie Mitarbeiterin für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften. Dann studierte sie Kreatives Schreiben und ist seitdem als Autorin tätig. Für ihre bisher erschienenen vier Romane erhielt sie zahlreiche internationale Auszeichnungen, unter anderem den Gustav-Heinemann-Friedenspreis.