Literatur Garage: Ausgabe 03 / 2016

BÜCHER SIND TORE ZUM WANDEL

cover_03_16Weltweit wächst die Zahl der ernsthaften Konflikte und Herausforderungen. Die Tagesmedien spiegeln das nur selten wider, weil entweder der Umfang oder die Zeit für Meldungen und Berichte knapp ist. Hinzu kommt das menschliche Bedürfnis nach dem ständig Neuen, selbst, wenn es schrecklich ist. Daran ist kein Mangel. Dauerkonflikte wie im Nahen Osten, der Ukraine und anderen Teilen der Welt oder der Klimawandel, das Artensterben und die Umweltverschmutzung geraten in den Hintergrund. Wer heute einen ordentlichen Skandal produziert, darf sich sicher sein, dass dieser schon innerhalb kurzer Zeit vergessen ist. Das macht doch vieles leichter. Ebenso erschreckend, dass die wirklichen Skandale die Öffentlichkeit kaum mobilisieren. Die sozialen Ungleichheiten, etwa im Bildungs- oder Gesundheitssystem,

das Bildungschaos selbst und damit die Zerstörung der geistigen Leistungsfähigkeit, die Umweltvernichtung oder der wachsende Rassismus hierzulande locken viel zu wenige zu selten auf die Barrikaden. Das ist das Ergebnis eines ständig gehetzten Wirtschafts- und Gesellschaftssystems, in dem materielle Werte an erster Stelle stehen und dank vielfach verbreiteter Inkompetenz und Angst die Menschen sich voneinander entfernen. So tanzen Dummheit und marodes Bildungssystem miteinander Ringelreihen, während Vernunft und Menschlichkeit verzweifelt an der Türe pochen. Die Literatur kann ein Vehikel dafür sein, dass einige aus dieser Polonaise der Oberflächlichkeit und des Narzissmus ausscheren und ihren eigenen Weg suchen. Das ist oftmals recht unbequem und manchmal sogar gefährlich, weil die meisten Herausforderungen sehr komplex sind und der Widerstand oft mächtig. Aber am Anfang steht immer das Verstehen auf rationaler wie emotionaler Ebene. Dafür leisten gute Bücher oftmals einen wunderbaren Zugang. So sind Bücher Tore zum nachhaltigen Wandel. In diesem Sinne stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe eine ganze Reihe spannender Geschichten vor, die nicht nur komplexe Sachverhalte behandeln, sondern richtig viel Spaß beim Lesen machen.

Gernot Körner

Chefredakteur, Literatur Garage

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