„Der Leuchtturmwärter“ ist bereits der 7. Fall der Falck-Hedström Krimireihe. Ich habe vorher nur den 6. Roman – Meerjungfrei – gelesen, der mich aber wiederrum so beeindruckt hat, dass ich „Der Leuchtturmwärter“ natürlich unbedingt lesen musste. Im Vorgänger Buch hatte ich noch große Mühe die ganzen Personen unter einen Hut zu bringen. In ihrem aktuellen Kriminalroman ist es mir dann schon viel leichter gefallen. Camilla Läckberg schafft es, all ihren Charakteren Besonderheiten zukommen zu lassen, die einen hohen Wiedererkennungswert aufweisen. So merkt man schnell, dass Erika – Patriks Frau – ein großer Familienmensch und Menschenliebhaber ist. Sie ist hilfsbereit, warmherzig und natürlich auch neugierig. Der Autounfall von Erika und ihrer Schwester Anna ist großes Thema in dieser Story. So verlor Anna durch diesen Unfall ihr Baby und verbringt seit diesem Tag ihr Leben in tiefen Depressionen. Weder ihr Mann Dan noch ihre Kinder können sie aus dieser tiefen Trauer befreien. Erika versucht Schritt für Schritt mit viel Liebe und Verständnis zu ihr durchzudringen.
So plagt sie doch ihr schlechtes Gewissen, dass sie ihre Zwillinge nach diesem schrecklichen Unfall unversehrt und gesund zur Welt bringen konnte. Doch, dass ist nicht die einzige Person, um die Erika sich sorgen muss. Patrik, ihr Ehemann, hat zeitgleich mit ihrem Unfall eine Herzattacke und ist seitdem noch immer nicht so belastbar, wie vor seiner Erkrankung. Trotzdem ermittelt er schon wieder in einem Mordfall an dem jungen Mats Severin, der erst vor Kurzem in seine Heimatstadt Fjällbacka zurückgekehrt ist. Warum Mats in seiner eigenen Wohnung erschossen wurde, können sich auch seine Eltern Gunnar und Signe nicht erklären. Noch vor dem Tod von Mats Severin kehrt seine Jugendliebe Annie zurück auf die Insel Graskär. Diese Insel gehörte schon ihren Eltern und ist in der Bevölkerung eher bekannt als die Geisterinsel. Man sagt sich, dass alle Menschen, die auf dieser Insel gestorben sind, immer noch dort leben. Auch Annie hat etwas zu verbergen. Sie hat Blut an den Händen, als sie mit ihrem 5 jährigen Sohn Sam auf die einsame Insel flüchtet. Hat sie ihren gewalttätigen Ehemann Frederik getötet und musste deswegen flüchten? Einziger Außenkontakt von Annie sind Mats Eltern, die sie netterweise mit Lebensmittel versorgen und Mats, der kurz vor seinem Tod Annie auf der Insel besucht.
Jetzt heißt es für Patrik und sein Team den rätselhaften Tod um Mats Severin aufzuklären. Was haben Erlings Freundin Vivianne und Ihr Bruder mit der ganzen Sache zu tun? Mats arbeitete bis zu seinem Tod als Controller für deren Projekt „Wellnesshotel Badis“. Gab es in den Finanzaufzeichnungen etwa Unstimmigkeiten und er musste deswegen sterben? Oder muss man hier noch weiter in die Vergangenheit von dem jungen Mann gehen?
Zwischen den Erzählungen in der Gegenwart gibt es auch immer wieder Erzählstränge aus der Vergangenheit – beginnend mit dem Jahr 1870 in Fjällbacka. Wir erfahren mehr über die Geschichte der Geisterinsel und deren Bewohner Karl, Julian und Emmelie. Diese – teils auch düsteren – Rückblicke fand ich einfach phänomenal! Gerne hätte ich auch noch mehr darüber gelesen!