Literatur Garage Gastrezension

Eine gnadenlose Jagd über die Kontinente und durch die Jahrzehnte.

Ein blutiger Überfall im kolumbianischen Dschungel. Drei kodierte Botschaften, von Brieftauben in die Welt getragen. Ein Vermögen als Lohn für die Entschlüsselung der Nachrichten …

Der Abenteurer und Pilot John Finch macht sich in Begleitung der attraktiven Fiona Klausner und einer bunt zusammengewürfelten Truppe auf den Weg nach Europa, um ein spektakuläres Geheimnis aus der Nazizeit zu ergründen. Es beginnt ein gnadenloser Wettlauf gegen übermächtige Gegner.

Bibliographie

Genre: Thriller
Verlag: Hoffmann und Campe
Erscheinungsdatum: 01.08.2012
Seitenanzahl: 672
ISBN-10: 3455403859

Alles beginnt mit drei verschlüsselten Botschaften, die aus dem kolumbianischen Dschungel von Brieftauben hinaus in die Welt zu ihren Empfängern geschickt werden sollen. Es handelt sich um ein Rätsel aus vergangenen Tagen vierer Freunde, die zu Hitlers Zeiten der Wehrmacht dienten und die sich in dieser schweren Zeit ein Versprechen über den Tod hinaus gegeben haben. Dieses Rätsel um das Versprechen heißt es jetzt zu lösen. Nur leider sind die ausgewählten Empfänger dieser Botschaften und ihre Helfer – z. B. der charismatische, etwas in die Jahre gekommene Pilot John Finch – nicht die Einzigen, die vom Erbe der vier Männer zu wissen scheinen. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.
Auch mit seinem neuesten über 600 – Seiten Wälzer hat es der in Wien lebende Storyteller und Imagineer Gerd Schilddorfer wieder einmal geschafft, mich vollends zu überzeugen. Einigen Lesern dürfte der sympathische Autor durch das Autoren-Duo „Schilddorfer+Weiss“ mit der erfolgreichen Thriller-Triologie „Ewig / Narr / Teufel“ bekannt sein. Und wem diese Bücher gefallen haben, der wird „Falsch“ lieben!

Nicht nur der von mir sehr geschätzte flüssige Schreibstil des Autors verleiten zu schlaflosen Nächten. Nein, auch die in sich stimmige, rasante Erzählweise mit verschiedenen Handlungssträngen ziehen den Leser in seinen Bann. Hier ist besonders auffallend, dass Gerd Schilddorfer gerne historische Geschehnisse mit ein flechtet. Nie zu viel, aber genug, um diesen Ereignissen persönliche Schicksale näher bringen zu können.

Wie in anderen seiner Romane berichtet der Autor auch in „Falsch“ über verschiedene Personen, die anfangs vielleicht noch nicht viel miteinander zu tun haben, im Laufe der Geschichte aber zueinander finden. Außerdem erhalten wir immer wieder einen Rückblick in die Vergangenheit der vier Männer, so dass man ihre Beweggründe und Gefühle um ihre gefährliche Hinterlassenschaft gut nachvollziehen kann.

Dieses Buch hat mich von Anfang an begeistert und nicht mehr losgelassen. Ich habe vor kurzem eine Rezension darüber gelesen, in der bemängelt wurde, dass sich „Falsch“ zu Unrecht Thriller nennt. Das ist natürlich alles Geschmacksache, aber ich kann folgendes dazu sagen. Thriller bedeutet „der Schauer“, „die Sensation“ oder „das spannende Erlebnis“ – und dies kann ich ohne zu Zögern bestätigen. „Falsch“ ist ein hochwertiger, spannender, temporeicher Lesegenuss.

Ein komplexer und intelligenter Thriller, der auch ohne viel Blutvergießen auskommt. Eines der besten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe.

Autorin dieser Gastrezension

Susanne Meier

Susanne Meier

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