Auch mit seinem neuesten über 600 – Seiten Wälzer hat es der in Wien lebende Storyteller und Imagineer Gerd Schilddorfer wieder einmal geschafft, mich vollends zu überzeugen. Einigen Lesern dürfte der sympathische Autor durch das Autoren-Duo „Schilddorfer+Weiss“ mit der erfolgreichen Thriller-Triologie „Ewig / Narr / Teufel“ bekannt sein. Und wem diese Bücher gefallen haben, der wird „Falsch“ lieben!
Nicht nur der von mir sehr geschätzte flüssige Schreibstil des Autors verleiten zu schlaflosen Nächten. Nein, auch die in sich stimmige, rasante Erzählweise mit verschiedenen Handlungssträngen ziehen den Leser in seinen Bann. Hier ist besonders auffallend, dass Gerd Schilddorfer gerne historische Geschehnisse mit ein flechtet. Nie zu viel, aber genug, um diesen Ereignissen persönliche Schicksale näher bringen zu können.
Wie in anderen seiner Romane berichtet der Autor auch in „Falsch“ über verschiedene Personen, die anfangs vielleicht noch nicht viel miteinander zu tun haben, im Laufe der Geschichte aber zueinander finden. Außerdem erhalten wir immer wieder einen Rückblick in die Vergangenheit der vier Männer, so dass man ihre Beweggründe und Gefühle um ihre gefährliche Hinterlassenschaft gut nachvollziehen kann.
Dieses Buch hat mich von Anfang an begeistert und nicht mehr losgelassen. Ich habe vor kurzem eine Rezension darüber gelesen, in der bemängelt wurde, dass sich „Falsch“ zu Unrecht Thriller nennt. Das ist natürlich alles Geschmacksache, aber ich kann folgendes dazu sagen. Thriller bedeutet „der Schauer“, „die Sensation“ oder „das spannende Erlebnis“ – und dies kann ich ohne zu Zögern bestätigen. „Falsch“ ist ein hochwertiger, spannender, temporeicher Lesegenuss.