donnaZur Weltpremiere des 25. Falls von Commissario Brunetti hatte die BMW-Welt im Rahmen des Krimifestivals München geladen. Donna Leon selbst und die Schauspielerin Annett Renneberg, die in den Buchverfilmungen die Rolle der Signora Elettra spielt, lasen aus dem neuen Roman „Ewige Jugend“.

Dabei gelang es dem doch recht ungleichen Team sein Publikum mit packenden Lesungen in seinen Bann zu ziehen, zu faszinieren und zu begeistern. Deshalb war auch die Freude groß, als Leon verkündete, dass der nächste Band bereits beim Verlag abgegeben sei und zwei weitere längst in ihrem Kopf seien.

Viel Interesse zeigte das Publikum auch für die Wahlheimat der Autorin Venedig. Die US-Amerikanerin kritisierte die aktuellen Zustände in der Stadt scharf. Als sie 1981 dort hingezogen sei, habe es in Venedig rund 200.000 Einwohner gegeben. Heute lebten dort nur noch 56.000 Menschen. Jährlich kämen aber 30 Millionen Touristen, auf die mittlerweile alles ausgerichtet sei. Die Einwohner kämen zuletzt und hätten auch kaum mehr die Möglichkeit, in der Stadt eine Wohnung zu mieten oder zu kaufen. Deshalb habe sie nun einen zweiten Wohnsitz in der Schweiz. Wenn sie dort am Fenster stehe, sähe sie Berge und Kühe statt Menschenmassen.

Bodenständig äußerte sie sich zu der Frage, wie viel von ihr in ihren Büchern stecke. Nur wenig, lautete die Antwort. Jede Figur habe mittlerweile ihren eigenen Charakter. Ihr Job sei es lediglich, erklärte sie in Richtung Publikum, „make you flip the page“.