Dorf-Sheriff unter Verdacht

Rita Falks Krimiserie um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer erfreut sich nach nun bereits acht Bänden weiterhin großer Beliebtheit. Da ist es kein Wunder, dass der zwischen Phlegmatismus und berechtigtem Zorn schwankende Eberhofer auch die Leinwand weiter unsicher machen darf.

Grießnockerlaffäre ist der vierte Film mit Stefan Bezzel in der Hauptrolle. Wie immer wird er unterstützt von seinem alten Kollegen Rudi Birkenberger (Simon Schwarz), seiner Freundin Susi (Lisa Maria Potthoff), seinem Alt-Hippie-Vater (Eisi Gulp) und der Oma (Enzi Fuchs).

Die Geschichte

Die Geschichte beginnt diesmal gleich richtig dramatisch. Der schwer verkaterte Eberhofer wird von einem Sondereinsatzkommando aus dem Schlaf gerissen. Er ist Hauptverdächtiger im Mord an seinem Vorgesetzten Barschl (Francis Fulton-Smith). Immerhin steckte Eberhofers, mit seinem Namen versehenes, Taschenmesser in dessen Rücken. Da scheint die Sache ja klar. Doch dank der Falschaussage seines Vaters bleibt Eberhofer zumindest auf freiem Fuß, wenn auch ohne Waffe und Dienstmarke. Das hält den passionierten Schnüffler nicht davon ab, nach dem wahren Täter zu suchen. Barschls Frau Ivana (Lilith Stangenberg), eine ehemalige Prostituierte aus Russland (Ganz klar – Mafia!) steht ganz oben auf der Verdächtigenliste …
Privat gibt es natürlich auch Stress: Plötzlich steht Omas erste Liebe Paul (Branko Samarovski) vor der Tür und bringt den Alltag und vor allem den Speiseplan durcheinander.

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Herrlich überzeichnete Klischees

Das mittlerweile bewährte Prinzip der Filmserie funktioniert auch im vierten Teil noch wunderbar. Die herrlich überzeichneten Klischees vom bayerischen Landleben, voll von verrückten Charaktertypen, bringen die Zuschauer schnell zum schmunzeln. Und mit mehr Glück als Verstand wird am Schluss sogar der Bösewicht noch erwischt.

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Der eigentliche Kriminalfall ist dabei nicht allzu komplex und die Episoden um Paul sind ein wenig eintönig geraten. Immerhin liefern sie eine überraschende Pointe.
Darum geht es aber auch nicht in den Filmen um den Eberhofer Franz, sondern um die vielfältige Situationskomik und darum, das bayerische Heimatidyll augenzwinkernd durch den Kakao zu ziehen. Und das gelingt auch in „Grießnockerlaffäre“ wieder ausgezeichnet.
(Tobias Schudok)

Filmografie:

Ed Herzog
Gießnockerlaffäre
Constantin Film mit BR und ARD Degeto
98 Minuten
ab 12 Jahren
Im Verleih von Constantin Film Verleih GmbH
Kinostart 03.08.2017

Fotos: © 2017 Constantin Film Verleih GmbH / Bernd Schuller