TBV_Cover_WolfWoher kommen wir, wohin gehen wir? Die großen Fragen des Lebens. Leichte Antworten darauf gibt es nicht. Und dennoch sind es die wichtigsten, die sich uns nicht erst am Ende unseres Lebens stellen. Oliver Bantle hat sich in seinem Roman diesen Fragen gestellt.

Als der alte Wolf merkt, dass er sterben muss, verabschiedet er sich von seinen Kindern, Enkeln, Freunden und von seinem Rudel. Obwohl er ein etwas eigensinniger Geselle ist und eine sehr eigene Meinung vom Leben hat, folgt er doch dem Abschiedsbrauch, den Generationen vor ihm bereits gepflegt haben. Dann tritt er den weiten Weg ins Moor an. Er erinnert sich an Begebenheiten aus seiner Kindheit und andere Wölfe, die ihm etwas bedeuten. Unterwegs kommt er mit Tieren ins Gespräch, mit denen er an einem „normalen“ Tag kein Wort wechseln würde. Er schickt seinen Sohn Welf wieder zurück, der ihm besorgt gefolgt ist. Alleine trottet er weiter und denkt an die Geschichte von der Großen Wölfin, an die viele seiner Artgenossen glauben.

Die Geschichte geht weiter, aber für uns bleiben viele Fragen offen. Das ist gut so. Bantle schafft es, philosophische Themen leicht und einfühlsam anzupacken – und darüber in klarer, verständlicher Sprache zu schreiben. Ein Buch, das nachdenklich macht. Wie ist mein Leben, wie war es und was soll noch sein?

Nach „Yofi oder Die Kunst des Verzeihens“ ein weiterer, sehr lesenswerter Roman. Humorvoll und mit Tiefsinn. Lesen, verstehen und davon profitieren, können ihn schon Menschen ab 14 Jahren. Aber es ist eine Geschichte, die auch Erwachsene immer wieder gerne lesen, selbst mit 80 Jahren oder dann erst recht. Schon „Yofi“ war gut für den Unterricht. Mit „Wolfs letzter Tag“ ist Oliver Bantle ein weiteres Buch gelungen, das einen hervorragenden Einstieg in ein schwieriges Themenfeld bietet. (Anja Lusch)

Bibliografie

Wolfs letzter Tag – Ein Lebenskunst-Roman
Oliver Bantle

116 Seiten, Gebundene Ausgabe:
Tigerbaum Verlag; 1. Auflage (1. August 2014)

 

 

Über den AutorOliver Bantle

Oliver Bantle wurde 1962 in Baden geboren. Er arbeitete als Reporter beim Südwestfunk, als Ressortleiter der Dresdner Neuesten Nachrichten und als Redakteur der Süddeutschen Zeitung. Er konzipierte die Online-Ausgabe Süddeutsche.de, baute die Politikredaktion auf und leitete sie.

Sein Romandebüt „Yofi oder Die Kunst des Verzeihens“ erscheint in fünf Sprachen.

Oliver Bantle lebt als Autor in Freiburg im Breisgau.

Pressestimmen zu Yofi: „Der Kleine Prinz ist als Nashorn wiedergeboren worden.“ (buchperlen.de) „Ein literarischer Wegweiser. Lockerleicht erzählt –mit philosophischem Tiefgang.“ (SWR-2)